Bei dem Output von Robert Pollard als Chronist den Überblick zu behalten ist nicht einfach. Mit den reformierten Guided By Voices wurden 2012 immerhin drei Alben (neben diversen Singles) und solo zwei Alben veröffentlicht. Die Uhr in Pollard tickt und mit dem Wissen um die eigene Vergänglichkeit wird der Zyklus des Songschreibens und Veröffentlichen immer kürzer. Das geht seit den Anfängen von Guided By Voices 1986 so. Auch im Design der Plattencover ist Pollard inzwischen ein Meister seines Fachs. Mit perfekter Collagen-Kunst gleicht kein Album dem anderen. Das geht inzwischen soweit, dass er ein eigenes Magazin (Eat) herausbringt, in dem nie veröffentlichte Alben- und Singles-Cover zu sehen sind. Eat geht inzwischen in die 9. Runde und umfasst je nach Ausgabe zwischen 75 und 150 Seiten.
Bei all der Quantität bleibt die Frage nach der Qualität. Aber bei Pollard ist das wie mit gutem Rotwein: Je Älter desto besser. Sein Songwriting ist 2012 so gut wie zu den Anfangszeiten von GBV. War das erste GBV-Album nach der Reunion (Let's Go Eat The Factory) Anfang des Jahres noch ein wenig enttäuschend, sind sowohl Class Clown Spots a UFO als auch The Bears For Lunch wahre Meisterwerke. Pollard und Tobin Sprout zeichnen sich wie in alten Zeiten für das Songwriting und den Gesang verantwortlich und perfektionieren ihre Art rockorientierter Popmusik wie keine anderen. Pollards beide Solo-Alben Mouseman Cloud und Jack Sells The Cow sind lediglich mit Todd Tobias (als Band und Produzent) im Alleingang aufgenommen worden und klingen im Prinzip wie Guided By Voices. Ein Zeichen dafür, das Pollard bei seiner alten Band immer noch der Kopf ist neben Sprout und die anderen Mitglieder eher für die Party auf und neben der Bühne verantwortlich sind. Pollard scheint auch mit seinen 55 Jahren noch keinen Burnout zu haben, die neusten Werke gehören mit zu dem Besten die er seit langem fabriziert hat. Für 2013 ist das neuste GBV-Album bereits angekündigt!
Album kaufen bei
  |
