Ihr meint, ihr hättet von Nice Man alias Francis MacDonald noch nie etwas gehört? Schwer zu glauben, denn tatsächlich ist der Multiinstrumentalist seit gut zwei Jahrzehnten Teil der berüchtigten Glasgow-Connection, spielte etwa bei den BMX-Bandits oder The Pastels und tourte gerade erst mit Teenage Fanclub am Schlagzeug quer durch die Welt. Doch damit nicht genug: Während Francis seit 1996 gleich zwei Liebhaber-Label leitet (Shoeshine Records, Spit & Polish), komponiert er scheinbar nebenher noch bezaubernde eigene Songs. Das zweite Album des Nice Man, „The Art Of Hanging Out“, wurde vor zwei Jahren in Spanien aufgenommen und macht deutlich, in wie vielen musikalischen Nischen der Glasgower zuhause ist. Neben einer handvoll schmissiger Power-Pop-Nummern kommen rohe, verhallte Feedback-Flächen zum Zuge, um wenig später von folkigen Klängen geerdet zu werden. Mag sein, dass diese Gitarrenpopsongs alter und neuerer Schule keinen Innovationspreis gewinnen, aber es sind wunderbare Lieder, die von Herzen kommen – mit Texten, die unweigerlich zum Schmunzeln verleiten und bestechenden Harmonien, für die so manch einer dem Teufel seine Seele verkaufen würde.
SZ
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