13 & God, es mag sich inzwischen herumgesprochen haben, sind ein gemeinsames Projekt von The Notwist und der Anticon Crew. Der Eintrag für beide Parteien im Rocklexikon zur Jahrtausendwende könnte in etwa wie folgt lauten: The Notwist, Protagonisten des vertrackten Indierock aus Weilheim; Anticon, Erfinder des abstrakten HipHop im fernen San Francisco. Und wo sich der HipHop, vor allem bei Anticon sowie dem Lex –Label, in den letzten Jahren immer mehr geöffnet hat, sich Indie-Gitarren, -Gesang und -Credibility einverleibte, in dem gleichen Maße haben The Notwist immer mehr den Rock aus Indieland verbannt und sich durch Unterstützung von Elektronik aller Art nach und nach von ihren Wurzeln entfernt. The Notwist und Anticon, zwei Mannschaften in den gegenüberliegenden Ecken des Studio-Boxrings, deren Herkunft nicht unterschiedlicher sein könnte, deren Ziele aber ähnlich sind: die Grenzen der eigenen Genres zu überwinden und in der Konsequenz Genres generell aus der musikalischen Diskussion zu streichen. Im Studio-Boxring nähern sich diese also nur scheinbaren Gegner einander weiter an, so dass in der alles entscheidenden dritten Runde nicht der obligatorische Schlag auf die Nase erfolgt sondern eher brüderliche Umarmung und Schulterklopfen die Szenerie bestimmen. Alles passt und fließt lückenlos ineinander. Sehr schön, aber ein klein wenig mehr an Schlagabtausch hätte es für das zahlende Publikum schon sein dürfen.
pat
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