Blasse Farben, leichte Klänge: Sam Prekop scheint ein beneidenswert hingetupftes Dasein zu genießen. Mit „Who’s Your New Professor“ legt der Maler, Fotograf und Kopf der Gruppe The Sea and Cake seine zweite Soloplatte vor. Prekops selbstbetiteltes Debüt brillierte vor fünf Jahren mit aufwändigen Streicher- und Bläserarrangements, die das brasilianisch swingende Geschehen zum Funkeln brachten. Für sein zweites Werk hat sich der Chicagoer etwas ganz anderes vorgenommen: Lediglich ein paar bescheidene Songs mit live eingespielter Begleitung sollten es werden. Prekop konnte für die Aufnahmen seine altbewährte Besetzung gewinnen – auf die reine Magie des Zusammenspiels hat er sich letztlich doch nicht verlassen. Obgleich sich die Studiotechnik über weite Strecken bedeckt hält, geht es auf dieser Platte nur selten wirklich unbehandelt zur Sache. Im Ausklingen der Instrumente offenbart sich ein ums andere Mal, dass die von Hand gespielten Elemente auf einem elektronischen Patterngerüst thronen. Hier und da bringt Produzent John McEntire einen zappelnden Synthie ins Spiel oder öffnet die Refrains mit unauffälligen Dopplungen. In solchen Momenten scheint Sam Prekop für seine Verhältnisse die ganze Welt umarmen zu wollen. Doch das sublime Wissen zur Vermeidung von Klischees lässt ihn die große Geste immer nur andeuten. „Who’s Your New Professor“ schillert zwar nicht so reich wie Prekops Debüt, doch im Rahmen des Vorhabens ist ihm eine wundervolle Platte gelungen, die Euphorie klein buchstabiert.
AS
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