14.02.05 << Übersicht
 
JaKönigJa
"Ebba"
Buback
Ihr eigenes Süppchen gekocht haben JaKönigJa eigentlich immer. Die Duo-Formation mit Ebba Durstewitz und Jakobus Siebels spielte bislang strenge, aber zurückhaltende (Kammer-)Musik, die um Gitarre, Cello und besinnlich-skurrile deutsche Texte kreiste. Zur Aufnahme von „Ebba“ nun scheint ein Knoten oder ähnliches geplatzt zu sein, denn JaKönigJa treten mit stolz geschwellter Brust und einer Veröffentlichung auf den Plan, die das Bescheidene hinter sich lässt und ganz unumwunden ihren Platz einfordert. Und der ist – man darf es vorwegnehmen – unter der Handvoll besten Platten anzusiedeln, die in den letzten Jahren aus Hamburg gekommen sind. „Ebba“ ist extrem detailreich und durchorganisiert, verkunstet aber ungekünstelt. Aus der schlichten Unmöglichkeit, dies mit einem Genre auch nur ungefähr einzufangen, seien zur Veranschaulichung lieber ein paar (unter vielen möglichen) Referenzen genannt: Klassischer Tonsatz, 60er Songwriting, aktuelle Soundbearbeitung, Spuren von Stereolab, Go Plus und Kante. Damit ist noch längst nicht alles zur Musik gesagt und noch gar nichts zu den Texten, die sich ebenfalls einen ganz eigenen, aber gestochenen Blickwinkel auf die Welt einrichten. Ich kapituliere davor, sie zu beschreiben.
„Ebba“ ist eine Sammlung bezaubernder Sonderbarkeiten. Unsere Platte der Woche, und schon jetzt einer der Anwärter auf die des Jahres.

AS