Sei es ein erster Kuss oder eine Fahrt in der Achterbahn: Wohl jeder kennt dieses Gefühl von Aufregung und Faszination, wenn sich ein behagliches Prickeln in der Bauchgegend breit macht. Klar, auch Musik vermag solche Sinnesempfindungen hervorzurufen. Vielleicht würde es sogar Sinn machen, in der heimischen Plattensammlung eine Rubrik für „Prickelnde Bands“ einzurichten!? The Projects wären da jedenfalls mit ihrem Debüt gut aufgehoben. Denn entgegen dem nur scheinbar programmatischen Albumtitel „Let’s Get Static“ erzeugen sie hier ein konstantes Maß an Erregung, das aufrüttelt und zugleich verzückt. Unter der Verwendung von kratzigen Gitarrenriffs, tanzbaren Beats und prägnanten Sci-fi Keyboardmelodien entwickelt sich das Londoner Quartet zu einer eindrucksvollen Gang of Disco-Funk-Punk, die Spaß daran hat, immer wieder kleine Breschen zu schlagen. Wie schon der erste Song „Runner Up“ beispielhaft zeigt, wissen The Projects immer wieder mit Tempowechseln und unerwarteten Wendungen zu überraschen. Und diese Taktik setzt sich auch im Boy-Girl-Gesang fort, wenn Lisa und Graeme plötzlich einen lebhaften Dialog in bester Prolapse-Manier eröffnen. Aber keine Sorge, durchschnittliche Hörgewohnheiten werden hier nicht allzu sehr überfordert. Dafür haben die Mitglieder von The Projects in ihren vorherigen Bands (u.a. Stereolab, Television Personalities, Miss Mend) schon viel zu viel Pop-Luft geschnuppert!
SZ
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