Jimmy Lavelle kommt aus dem sonnigen San Diego. Dass er eine klassische Klavierausbildung genossen hat, ist den meisten seiner zahlreichen Projekte (Tristeza, GoGoGo Airheart, The Locust und The Black Heart Procession) nicht unbedingt anzuhören. Bei den Songs und Sounds von Lavelles Soloprojekt The Album Leaf lässt sich sein klassisches Talent hingegen durchaus erahnen. Für die Aufnahmen zu „In A Safe Place“ hat er seinen Sonnenstaat verlassen, um sich in Island mit den Kollegen von Múm und Sigur Ros zum kreativen Austausch zu treffen. Nicht nur deshalb hätte das Album auch gerne „In A Cold Place“ betitelt werden können, denn durch die Songs zieht sich nordisches Understatement, ein gemächliches sich-bedeckt-Halten. Das klingt entzückend und entspannt, ist aber auch ein wenig berechenbar, und an einigen Stellen würde man sich wünschen, dass die Songs nicht derart eindeutig auf der sicheren Seite bleiben, sondern gelegentlich auch mal hochschießen wie eine heiße Fontäne (um im Island-Bild zu bleiben). Dafür klingt die Platte geschlossen und massiv wie eine in kalifornische Zuckerwatte eingewickelte Vulkanlandschaft.
PZ
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