21.06.04 << Übersicht
 
A.C. Newman
"The Slow Wonder"
Matador
Vancouver soll ja die Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität sein. Als musikalische Metropolen Kanadas gelten dagegen eher Toronto und Montreal. Aber vielleicht ist gerade das Fehlen einer großen Musikszene eine gute Voraussetzung für unbefangenes Musizieren - zumindest kommt A.C. Newman aus Vancouver und sein Debüt "The Slow Wonder" könnte ungezwungener nicht klingen. Sagen wir es doch ohne Umschweife: Hier wird Indie-Rock dargeboten. Nun gibt es INDIE-Rock (hier hängt die Gitarre etwas höher) und Indie-ROCK (hier hängt die Gitarre etwas tiefer). A.C. Newman gehört eindeutig in die erste Kategorie: Seine kurzen Melodien stoppen gerne mal abrupt ab und blinzeln uns für einen Moment ungläubig an, um sich sogleich voller Enthusiasmus auf neue Wege zu verabschieden. Ähnlich unbeirrt von kurzlebigen Trends wie etwa Ted Leo & The Pharmacists, klingt A.C. Newmans Debüt gleichermaßen smart und leidenschaftlich – die Platte lässt auf eine hohe Halbwertszeit hoffen. Carl Newman ist übrigens kein unbeschriebenes Blatt. Immerhin hat er in den 90ern mit der Band Zumpano zwei Alben auf SubPop veröffentlicht und ist außerdem Kopf der Band The New Pornographers. Das aber soll nur am Rande erwähnt werden, sonst ist die Unbefangenheit ja gleich wieder dahin.

PZ