10.05.04 << Übersicht
 
Iron And Wine
"Our Endless Numbered Days"
SubPop
In der Musik von Samuel Beam alias Iron & Wine steht ganz klar die Melodie im Vordergrund. Seine zart dahingehauchten Harmonien, oftmals nur spartanisch begleitet von akustischen Instrumenten, verbreiten eine nahezu betörende Stimmung, der man sich nur schwer entziehen kann. In einem Interview ließ der Autodidakt einmal verlauten: „Melodien zu finden ist, wie sich zu verlieben: sehr einfach! Man muss nichts dafür tun, es passiert von selbst. Man lässt sich darauf ein und findet heraus, welchen Wert es hat.“ Dabei sitzt Sam Beam, der hauptberuflich Dozent für Filmwissenschaft ist, in seiner abgeschiedenen Hütte in den Sümpfen Floridas und dokumentiert sein eigenes Schaffen mit einem 4-Spur-Gerät. Eher durch Zufall gelangten solche selbst-produzierten Aufnahmen in die Hände von Sub Pop, die sie sogleich in Form eines Albums („The Creek Drank the Cradle“ 2002) und einer EP („The Sea & The Rhythm“ 2003) veröffentlichten. Für das neue Werk „Our Endless Numbered Days“ wurde Beam etwas Studiozeit in Chicago zur Verfügung gestellt, so dass auf einigen Songs Schlagzeug, Steel-Guitar, Banjo sowie Sams Schwester Sara als Backgroundsängerin zu hören sind. Der verhuschten Schönheit seiner zeitlosen Songs tut dies keinen Abbruch. Die bittersüßen Melodien von Iron & Wine stehen immer im Herzen der Songs und machen es einem leicht, sich in sie zu verlieben. Man muss sich nur darauf einlassen.

SZ