22.3.04 << Übersicht
 
The Cribs
"s/t"
Wichita
Es soll doch bitte niemand mehr behaupten, im tristen Nordengland hätten die Menschen keinen Spaß - The Cribs sind nämlich der denkbar beste Gegenbeweis. Die Brüder Gary, Ryan und Ross Jarman brauchen nicht viel zu ihrem Glück: Sie stöpseln ihre Instrumente ein und spielen los. Als Halbwüchsige verdienten sie ihr Taschengeld mit Coverversionen von Queen und den Bee Gees; zur Band mit vornehmlich eigenen Songs herangewachsen, trafen sie vor zwei Jahren ihr Idol Bobby Conn auf einem gemeinsamen Konzert in Sheffield. Dem gänzlich unbelasteten Trio zuzuhören, machte auch der Ironiekanone aus Chicago entrüstend großen Spaß; er lud sie zu sich nach Hause ein, produzierte ihre Aufnahme und besorgte ihnen ein Labelheim. Doch wo Conn ein ganzes Jahrhundert Entertainmentkultur neu zusammenmischt, da nehmen The Cribs den direkten Weg zum Ziel: Den Lofi-Gitarrenpop auf ihrem Debut kann kein Wässerchen trüben; er erinnert in seiner Reduziertheit an The Beat Happening, versetzt allerdings mit einer Ladung Surf und Soul. Die Melodien sprudeln nur so aus dem Schoß der Familie, und selbst während das Band lief, konnten sich die Herren das Kichern kaum verkneifen. Ich glaube, es ist gut für die Seele, sich regelmäßig The Cribs anzuhören - ist so ähnlich, wie auf den Jahrmarkt zu gehen!

AS