Corker Conboy halten sich zurück, so wie es die feine englische Art befiehlt. Dabei ist es durchaus nicht so, dass das Londoner Duo nichts zu bieten oder zu sagen hätten, vielmehr haben sie sich die Komposition von musikalischem Hintergrund ganz bewusst ausgesucht. Kein Wunder eigentlich, denn Adrian Corker und Paul Conboy haben vor ihrem Debüt 2002 hauptsächlich als Produzenten gearbeitet, also in der zweiten Reihe. Als Studioexperten verbinden sie in ihrem gemeinsamen Projekt analoge Instrumente mit digitaler Bearbeitung. Afrikanische Percussion und psychedelischer Pop mischen sich zu einer bescheidenen Postrockspielart, bei der das Interessante im Detail lauert: Überall zappelt, zirpt und groovt es, während die Oberfläche im geordneten Wohlklang dahinschwelgt - nächtlich, melancholisch, vielschichtig und opulent. „Radiant Idiot“ ist ein Downer der ganz anspruchsvollen Sorte, irgendwo zwischen Allegra-Wohlfültipp und The Wire-Cover. We are amused.
AS
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