Was gab es in letzter Zeit an interessanter Gitarren-Musik aus England zu hören? Nicht allzu viel. Die Amerikaner und sogar die Australier haben dem Land, in dem ursprünglich die Kids die Akkorde mit der Muttermilch aufgesogen haben, schon längst den Rang abgelaufen. Aufgefallen sind in letzter Zeit höchstens The Darkness mit ihrem Fistelstimmen-Cartoon-Rock, The Libertines durch Bandauflösungen, Wiedervereinigungen und gegenseitige Einbrüche bei den Bandmitgliedern, und The Coral durch spinnerte Popmusik. The Electric Soft Parade werden jetzt wieder einiges gerade biegen. Auf ihrem Debut-Album "Wholes In The Wall" hörte man zwei talentierte Teenager, die wohl eine gute Plattensammlung ihr eigen nennen. Zwei Brüder aus Brighton übrigens, gerade mal 19 und 21 Jahre alt. Obwohl einige Songs auf "The American Adventure" nach Marketingstrategie, Trendauslotung und NME-Titelstory gestrickt zu sein scheinen, so überwiegen doch die positiv auffallenden Songs. Eine Portion Singer/Songwriter, ein wenig Psychedelic, eine Prise Pop, alles zusammen groß arrangiert und charmant vorgetragen. Würde mich nicht wundern, wenn andere hier vom Sgt. Pepper des Indie-Rock sprechen würden. Wir denken das lediglich!
PZ |