10.11.03 << Übersicht
 
Triosk Meets Jan Jelinek
"1+3+1"
Scape
Es gibt nicht viele Künstler in der Elektronik-Szene, die ihren eigenen, ganz unverkennbaren Sound entwickeln. Jan Jelinek ist so einer. Und obwohl er in letzter Zeit mit den unterschiedlichsten Leuten kollaborierte, sein Sound ist so charakteristisch wie ein Fingerabdruck. Sei es die Zusamenarbeit mit dem Japanischen Imrovisationstrio COMPUTER SOUP, mit seiner fiktiven Band THE EXPOSURES oder seine Projekte GRAMM und FARBEN: Jelinek abstrahiert den bunten Kessel der Musikgeschichte zu seinem ganz eigenen Ding. Und das hat Wiedererkenungswert. Genau so wie man die Beatles erkennt. Oder Prince oder Roxy Music. Man hätte an dieser Stelle auch Mouse On Mars oder Boards Of Canada nennen können. Die klingen auch immer gleich (was an dieser Stelle auch ruhig einen negativen Unterton haben darf). Aber hier geht es weder um die eigene Reproduktion noch darum, sich jedesmal neu zu erfinden. Es geht hier um die Weiterentwicklung einer Idee. Und diese Idee ist bei Jelinek die Einbindung von unterschiedlichsten Kontexten in seiner musikalischen elektronischen Welt. Triosk sind ein Trio aus Sydney, die mit Schlagzeug, Kontrabass und Klavier den Jazz in einer minimalen Textur darstellen wollen. Jelinek hingegen versucht ja schon seit seinem 2001 erschienen Album Loop-Finding-Jazz-Records seine Minimalelektronik mit abstrakten Jazz-Elementen zu bereichern. Die Herangehensweise scheint somit revers, dass Ziel allerdings das gleiche zu sein.

PZ