| Die Musik von Sodastream verhält sich vergleichbar mit einer alten Lieblingsstrickjacke, die zwar irgendwie altmodisch und abgewetzt ist, letztlich aber ihr Versprechen von wohliger Wärme stets einhält. Gerade jetzt, wo die unwirtliche Jahreszeit energisch an der Tür rüttelt, bedarf es dieser ja um so nötiger. Auch das australische Duo Karl Smith (Gitarre, Gesang) und Pete Cohen (Stehbass) erzeugt durch ihr akustisches Erscheinungsbild eine gewisse Wärme und Vertrautheit, von der man sich gerne einlullen lässt. „A Minor Revival“ ist Sodastreams dritter Longplayer und zeichnet sich durch feinsinnig vertonte Schwermut sowie aufmunternde Uptempo-Songs aus. Marty Brown von den Slo-Mo Poppern „Art of Fighting“ streichelt behutsam die Schlagzeugfelle und der Soundwizzard J. Walker alias „Machine Translations“ (Keyboard, Viola) trägt ebenso zur fragilen Leichtigkeit dieser wunderschönen Platte bei. Eine gewisse Nähe zu Belle & Sebastian lässt sich bei Sodastream nicht abstreiten, erinnert doch selbst Karl Smiths Stimme an die von B&S-Chef Stuart Murdoch. Aber Belle & Sebastian sind mit ihrer Folkvariante längst in die Oberliga des Pop-Olymps eingestiegen, wo sie doch auch „nur“ – wenn man genau hinhört - einiges aus der Songkunst von Nick Drake zitieren. Aber wie dem auch sei: Sodastream stehen beidem in nichts nach und müssten mit ihrem neuen Album bei einem breiten Publikum auf offene Ohren stoßen. Jeder hat doch irgendwie eine alte Lieblingsstrickjacke im Schrank hängen, oder? Davon kann man nie genug haben. |
