Die spinnen die Norweger! Gestern noch in London einen Wahnsinnsgig hingelegt, so dass sie noch am gleichen Abend einen Deal mit Ninja Tune in der Tasche hatten. Und ein paar Tage später dann mit Motorpsycho gemeinsame Pläne....äh Takte schmieden. Paßt das? Wenn man sich die Biographie der einzelnen Mitglieder ansieht, dann macht beides Sinn. Bei dem Rock-Act, der ja auch eher das Schaf im Wolfspelz darstellt und live zwar die Rock-Show schlechthin abzieht, auf Alben dann aber doch gerne im Studio ein wenig mit Pop und Bläsersäzten experimentiert, haben sie in der Vergangenheit bei eben diesen Experimenten im Studio ausgeholfen. Ansonsten gibt es unzählige mehr oder weniger unbekannte Elektonik-Projekte, bei denen sie aktiv waren. Wie der Name unverkennbar andeutet, verarbeiten Jaga Jazzist den Jazz. Die Kombination aus Jazz und Elektronik ist ganz und gar nicht neu. Da gab es in der fernen Vergangenheit exzellente Beispiele für: James Hardway hat anfangs viele Jazz Fragmente in seinem Drum & Bass eingebaut. Funky Porcini hat bei seinen ersten Alben ebenfalls beide Elemente miteinander verarbeitet, dabei jedoch nicht ganz so extrem die einzelnen Pole herausgearbeitet. Das hat am besten das Gregory Fleckner Quintet gemacht, wo endlich mal der Jazz im Vordergrund stand und Elektronica trotzdem neu definiert wurde. Das war Mitte der 90er. Wenn man sich diese Aufnahmen heute anhört, sind da zu viele Flächen, zu viele Filter, alles ein wenig zu offensichtlich. Nur das Album von GFQ wird man noch in 10 Jahren hören. Und dieses Werk von Jaga Jazzist. Irgendwo habe ich gelelesen, dass sie mit "Charles Mingus trifft Aphex Twin" beschrieben wurden. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen! |