Die Entwicklung von Giardini di Miro kann ein wenig in Analogie der Gestaltveränderung im Tierreich betrachtet werden. Zuerst müßen die primitiven Stadien der Larve und Puppe durchlaufen werden, bevor das Tier seine Schönheit in voller Pracht entfalten kann. Und tatsächlich klangen GdM auf ihrem Debut vor vier Jahren noch etwas rauher und boten instrumentale (Rock) Musik, die ganz entfernt ihre Wurzeln im Dischord Umfeld vermuten ließen. Auf "Rise And Fall of Academic Drifting", dem zweiten Album von GdM, blieben die Jungs aus Italien der instrumentalen Musik treu und probierten sich in der laut/leise Dynamik. Dazu kamen Streicherarrangements und ganz selten wurde gesungen. Die Stücke mit Gesang waren die interessanteren Momente auf dem Album und dieses Potential haben GdM scheinbar erkannt. So wundert es nicht, dass "Punk...Not Diet" ein wundervolles Pop-Album geworden ist. Zu den Aufnahmen wurden verschiedene GastsängerInnen eingeladen, wodurch das Klangspektrum des Gesanges eine große Varianz bekommen hat. Und wer genau hinhört kann ganz versteckt kleine Elektronik-Schnipsel erkennen. Die kommen von Thaddeus Herrmann, Nitrada und Styrofoam. Überraschen tut das nicht, denn immerhin wurden mit dem Remix-Album "The Academic Rise of Falling Drifters" GdM bereits elektronisch interpretiert. Und in dieser hier vorliegenden Reduziertheit paßt die Elektronik perfekt. Ob die Metamorphose von GdM damit abgeschlossen ist bleibt abzuwarten.
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