Tania May-Bowers aus Chicago scheint die richtigen Beziehungen zu haben, liest sich die Liste der Mitstreiter auf ihrem Debut-Album doch wie ein Who is Who der US-Underground-Musikszene: Scott Herren (Prefuse 73), John Herndon (Tortoise), Howe Gelb (Giant Sand), Chris Brokaw (Codeine, Come) und andere durften ihren Beitrag leisten. Tania May-Bowers Ehemann Casey Rice, der als Produzent ungefähr aller Bands aus dem Großraum Chicago bekannt ist, hat wohl mal kurz im Telefonbuch geblättert und seine Bekannten zum Kaffee eingeladen. Denn so entspannt wie nur denkbar klingt "Under A Different Sky": Hier gibt es verlangsamte Hip Hop-Beats, ein mit dem Besen gespieltes Schlagzeug, sparsam eingesetzte Saiten und dazu die ruhige Stimme von Mrs. May-Bowers. Trip Hop ist eine der ersten Assoziationen, die einem dazu einfallen könnten, allerdings kommt diese Platte ohne die Portishead-Klischeefalle aus. Pop-Musik ist es auch irgendwie, mit ganz großem Understatement allerdings; allgegenwärtig ist der Electronica-Unterton. Diese eigene Mischung macht "Under A Different Sky" zu einem sehr unterhaltsamen Album.
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