Jenseits der 25 hat wohl jeder so seine Leichen im Keller. Die von Spookey Ruben ist allerdings ziemlich hässlich und sollte besser bleiben wo sie derzeit weilt: Der Kanadier verbrachte seine Jugend in Deutschland und gründete hier seine erste Speed Metal Band. Nach einem studentischen Ausflug in die Welt des Films ist Ruben inzwischen bei unbedarfter Popmusik gelandet und produziert mitunter wahrhaftige Hymnen. Das Album "Bed" lässt auf eine Weise alte Helden wie XTC und Nik Kershaw assoziieren, die den wahren Musikkenner nicht schmerzt, sondern zu erfreuen vermag. "Glenn, Take Care" oder "When You Fall In Love With Someone Who's In Love With Someone Else" mag man auf Grund ihrer Eingängigkeit zunächst für anbiedernde Songs halten, aber bei genauerem Zuhören verbergen sich hinter der trivialen (Pop-)Oberfläche wohldurchdachte Arrangements und eine vielschichtige Produktion. Die Kunst des scheinbar leichten Popsongs hat Spookey Ruben übrigens bei dem Musiker/Produzenten Eric Matthews gelernt, welcher zuletzt auch für das Tahiti 80 Album "Wallpaper For Your Soul" verantwortlich war. "Bed" versteht sich als Liederzyklus, dessen zweiter Teil "Breakfast" heißt und ebenso empfehlenswert ist. Bei Ruben wird nichts dem Zufall überlassen, alles baut auf einem stimmigen Konzept auf. Über seine Schatten der Vergangenheit sehen wir daher gerne hinweg...
SZ
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