Zurück zur Autonomie!? Bereits 1995 unterschrieb Robert Pollard mit seinen GbV einen Vertrag bei Matador Records. Damals fragte man sich, warum der ewige Geheimtipp eigentlich so lange brauchte, um ein vernünftiges Label zu finden, bzw. vise verca. Die Antwort lieferte das zweite Album für Matador Records "Under The Bushes, Under The Stars": Mit Steve Albini wurde der Band erstmals ein Produzent vorgesetzt und Pollard war alles andere als zufrieden mit dem Ergebnis. Die meisten der Songs wurden verworfen und ein paar andere, die eigentlich auf Pollards folgendem Solo Album erscheinen sollten, mußten herhalten. Die Songs nochmal selbst neu aufnehmen wollte Pollard damals nicht, um Mr. Albini nicht zu verärgern. Im folgenden schafften GbV und Pollard es in Rekordzeit, den Vetrag über 5 Alben für Matador zu erfüllen und schon lockte die Industrie. TVT Records bekam den Zuschlag, lizensierte das erste Album "Do The Collapse" noch für Europa (erschien auf Creation) aber ansonsten das gleiche Dilemma: Dieses Mal war Ric Ocasek der Produzent und schaffte es, aus GbV eine durchschnittliche Collage Rock Band zu machen. Der LoFi- und Garagen-Charme der kurzen 4 Spur Aufnahmen waren längst Vergangenheit. Die folgenden Alben und EPs für TVT Records, übrigens nur in den US erhältlich gewesen, können als kleine Schritte zurück betrachtet werden. Hier und da noch ein potentieller Radio Hit, versteckten sich dazwischen immer wieder unscheinbare Kleinode, die die Großartigkeit dieser Band nur erahnen ließen. Mit "Universal Truths And Cycles" beweist Pollard nun, dass er auch mit 43 Jahren noch einer der besten Songwriter der Indie Rock Nation ist. Das Album lebt von kurzen Songs, angedachten Refrains, spröden Aufnahmen und dem Geruch von Bier. Gleichzeitig zum Album wurden vier (!) unterschiedliche (!!) Singles ausgekoppelt. Das soll ihm mal einer nachmachen, nach 13 Alben (Solo- und Nebenprojekte nicht mitgezählt) und 20 Jahren Musikbusiness.
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