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18.03.02 |
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Den richtigen Absprung zu schaffen ist eine Kunst für sich, immerhin setzt es ein gewisses Maß an Selbstreflektion voraus. Viele Bands merken leider nicht, wenn ihre große Zeit vorbei ist. Sie bringen dann - oft aus vertraglichen Gründen - solange Platten raus, bis auch der letzte Fan ihnen keine Träne mehr nachweint. Wie man als Band einen würdevollen Abgang schafft, zeigen dagegen Haywood: Das Quartett aus Brooklyn/New York löste sich auf, bevor ihr drittes Album „We Are Amateurs, You And I“ überhaupt an die Öffentlichkeit kam – dabei ist diese Platte wirklich gut! Amtlicher Indierock mit Durchschlagskraft ist darauf zu finden. Songs wie „Button Up Buttercup“ und „Hotel Bar in Moscow“ erinnern an die besten Momente von Superchunk; „Tough Hero“ und „Plow“ indessen zeigen einfühlsame Aspekte, die den Indierock-Gestus auf eigene Weise modifizieren. So mancher Fan dieses Genres wird sich ärgern, Haywood erst jetzt für sich entdeckt zu haben, denn er/sie wird nie in den Genuss kommen, die Band live zu erleben. Was bleibt, ist „We Are Amateurs, You And I“ - und die früheren Alben, welche ebenso empfehlenswert sind. Zudem die stille Hoffnung, dass die vier Haywood-Mitglieder sich längst mit vielversprechenden Nachfolgeprojekten beschäftigen. |
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