So langsam scheint sich ein Sound herauszukristallisieren, der als typischer Hefty-Sound bezeichnet werden kann. Die Klangästhetik des Labels, mit
Acts wie Slicker, Delarosa + Asora und Mondi, pendelt sich irgendwo in dem Dreieck zwischen Ambient, gebrochenen Beats und intelligenter
Tanzmusik ein. Die geneigten (Zu)hörerInnen können durchaus zu dieser Melange mit den Beinen wippen. Vorausgesetzt, sie sind funky genug.
Im
Vordergrund steht bei Telefon Tel Avivs Debüt "Fahrenheit Fair Enough" die Melodie. Dazu mischt sich ein unendliches Beiwerk an Geräuschen, die
weder überladen noch störend wirken, sondern sich mehr oder weniger nahtlos an das Hauptthema, die Melodien eben, anpassen. Frühe Mouse On
Mars Assoziationen kommen da leicht in den Sinn, dürfen aber schnell wieder verworfen werden. Dies hier ist sehr viel feingliedriger, ausgewogener und
durchdachter. Musikalische Gesten werden höchstens angedeutet; Einflüsse und Adaptionen bleiben verborgen. Das elektronische Resultat erscheint
oberflächlich zwar verspielt, bleibt dabei aber grundsätzlich organisch. Joshua Eustis und Charles Cooper sind Telefon Tel Aviv. Ihre Namen sind
bisher lediglich im Zusammenhang mit Remixen für NIN und Eminem aufgetaucht. Davon sollte sich allerdings keiner abschrecken lassen.
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