Guided By Voices ist Robert Pollard. Und obwohl er Anfang des Jahres mit "Suitcase" eine CD Box mit 100 hochwertigen Songs veröffentlicht hat, gibt es bereits jetzt Nachschlag: "Isolation Drills" dürfte das 14 oder 15 GbV Album sein. Seit gut 16 Jahren macht der inzwischen 43 jährige Pollard mit GbV Musik, die Mitstreiter wechselten dabei regelmäßig, zweimal hat Pollard die komplette Band rausgeschmissen und 1995 kann als vorläufiger Höhepunkt angesehen werden: Damals gelang mit einerm Vertrag bei Matador Records der Sprung an eine breitere Öffentlichkeit. Und obwohl ihm nachgesagt wird, das er über 600 Songs geschrieben hat (was zweifelsohne stimmt!), ist von einem Burn Out Syndrom keine Spur. Als Motivation für den ungeheuren Output meint Pollard in der aktuellen Ausgabe des U.S. Zine The Big Takeover "I Made Rock My Religion. That Was My Church". Wichtig für die Entwicklung von GbV ist sicherlich die Tatache, das Pollard nie einer bestimmten Szene angehört hat. Er kam aus dem Nichts und geht ins Nichts. Lediglich 1995/96, als GbV als die Prototypen von LoFi und Indie Rock herhalten mußten und mit bekannten Produzenten dem gerecht werden wollten, gab es einige schache Momente. Auf "Isolation Drills" sind die Songstrukturen im Vergleich zu früher weniger abstrahiert und relativ geradlinig aufgebaut, trotzdem entwickeln sich dabei erst nach wiederholten Hören Melodien, die nach und nach hängen bleiben und immer wieder gehört werden wollen. Teilweise recht rockig geraten, haben sie trotzden einen typischen GbV Stempel. Die Texte und Titel sind diesmal weniger mit Metaphern ausgeschmückt und sehr direkt, wobei sich Pollard dabei meistens mit seiner vor kurzem gescheiterten Ehe auseinandersetzt: "Never Call Or Let Her Know, I Got A Life Of My Own" (aus "The Brides Have Hit Glass"). Fazit: Das Beste GbV Album seit Jahren!
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